Chilly Gonzales

Konzerte von Chilly Gonzales sind immer etwas Besonderes. Der kanadische Pianist im Morgenmantel begeistert mit der ihm eigenen Mischung aus Neoklassik, Jazz, Rap und Pop. Ob Solopiano oder Electrosounds – die extravagante „Musikgenie“-Persönlichkeit überrascht, unterhält und verspricht Geistesblitze aus der Seele eines musikalischen Grenzgängers.

Chilly Gonzales beherrscht das Wechselspiel zwischen Humor und Ernst. Zwischendurch gibt es klassisch anmutende Stücke auf dem Klavier im verdaulichen Popsong-Format und süffig-sentimentale Melodien. Künstlerische Haltung und musikalische Metamorphosen machen ihn interessant. Doch die eigentliche Kraft entwickelt dieser charismatische Entertainer erst in der Live-Performance, wenn er in der Improvisation seine wahren Trümpfe zieht. Und damit füllt er die großen Philharmonien der Welt.

Nach 12 Jahren Instrumentalalben, angefangen von der „Solo Piano Trilogy“, deren erste Platte dieses Jahr 21 Jahre alt wird, über gemeinsame Alben mit Boys Noize, Jarvis Cocker und Plastikman bis hin zur meistverkauften Weihnachtsplatte und dem TV-Special „A Very Chilly Christmas“, hat das Allround-Talent eine Menge auf dem Buckel. Auf seinem vorletzten Album “French Kiss“ (2023) singt er gar auf Französisch – eine Hommage an die Grande Nation. Er hat mit Popgrößen wie Feist, Drake, Peaches oder Jarvis Cocker zusammengearbeitet und gemeinsam mit dem Elektro-Duo Daft Punk einen Grammy gewonnen.

Letztes Jahr dann schlägt der eigenwillige Klavier-Entertainer mit seiner Produktion “Gonzo“ einen ernsteren Ton an. Chilly Gonzales rappt über monströse, historische und zeitgenössische Figuren von Wagner über Billie Eilish bis Kanye West. Das alles roh, ungefiltert, frontal und ohne seinen Sinn für Melodie zu verlieren.

Er ist ein Mann, der weiß, was er kann und was er will. Chilly Gonzales will nicht einfach ein Konzert geben, auswendig Gelerntes abspulen oder Perfektion erreichen. Perfektion interessiert ihn nicht. In seinen schweißtreibenden Shows will er Gefühle leben. Die Gefühle des Publikums und die eigenen.

www.chillygonzales.com